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<h2 class=""><strong>Juckbohne Samen (Mucuna pruriens)</strong></h2>
<h2><span style="color: #ff0000;"><strong>Preis für packung von 5 Samen.</strong></span></h2>
<p><strong>Wir bieten Mucuna pruriens mit weißen und schwarzen Samen an. Wählen Sie unter der Farboption Samenfarbe.</strong></p>
<p>Die<span> </span><b>Juckbohne</b><span> </span>(<i>Mucuna pruriens</i>) ist eine<span> </span>Pflanzenart<span> </span>aus der<span> </span>Unterfamilie<span> </span>der<span> </span>Schmetterlingsblütler<span> </span>(Faboideae).</p>
<p>Die Juckbohne ist eine<span> </span>einjährige<span> </span>(selten<span> </span>zweijährige) linkswindende<span> </span>Schlingpflanze, die Wuchshöhen bis 18 Meter erreichen kann. Junge Individuen sind fast vollständig flaumig behaart, während der<span> </span>Seneszenz<span> </span>werden die Pflanzen aber fast vollständig kahl.</p>
<p>Die<span> </span>Laubblätter<span> </span>sind dreizählig gefiedert. Der Blattstiel weist eine Länge zwischen 2 und 40 Zentimeter auf. Die einzelnen Fiederblättchen<span> </span>sind zwischen 4,9 und 19 Zentimeter lang und zwischen 3,5 und 16,5 Zentimeter breit. Ihre<span> </span>Spreite<span> </span>ist eiförmig, verkehrt-eiförmig, rautenförmig oder elliptisch. Die Seitenblättchen sind oft stark asymmetrisch, und spitz bis zugespitzt. Bei den Jungpflanzen sind beide Blattseiten behaart. Die Stiele der Fiederblättchen sind 2 bis 3 Millimeter lang. Die<span> </span>Nebenblätter<span> </span>sind etwa 5 Millimeter lang.</p>
<p>Der achselständige,<span> </span>rispige<span> </span>Blütenstand<span> </span>ist 15 bis 32 Zentimeter lang und enthält zwei bis drei, oder viele Blüten. Die Blütenstiele weisen eine Länge von zwischen 2,5 und 5 Millimeter auf. Die<span> </span>Tragblätter<span> </span>sind etwa 12,5 Millimeter lang. Die zwittrige<span> </span>Blüte<span> </span>ist<span> </span>zygomorph. Der seidige<span> </span>Kelch<span> </span>ist 7,5 bis 9 Millimeter lang. Die Kelchzähne sind mindestens gleich lang wie die Kelchröhre. Die<span> </span>Krone<span> </span>ist purpurn oder weiß. Die<span> </span>Fahne<span> </span>ist 1,5 Zentimeter lang. Das<span> </span>Schiffchen<span> </span>ist zwischen 2,5 und 3,8 Zentimeter lang.</p>
<p>In der Fruchtreife bildet sich eine 4 bis 13 Zentimeter lange, 1 bis 2 Zentimeter breite, ungeflügelte<span> </span>Hülsenfrucht, die dicht mit braunen, auf bloßer Haut stark reizenden Haaren bedeckt ist. Auf der Frucht verläuft eine Längsrippe. Die Hülse enthält bis zu sieben<span> </span>Samen. Die Samen sind abgeflacht eiförmig bis ellipsoid, 1 bis 1,9 Zentimeter lang, zwischen 0,8 und 1,3 Zentimeter breit und 4 bis 6,5 Millimeter dick. Das Trockengewicht der Samen beträgt 55 bis 85 Gramm pro 100 Samen. Das<span> </span>Hilum, die Ansatzstelle des<span> </span>Funiculus<span> </span>(Verbindung zwischen Plazenta und<span> </span>Samenanlage) ist von einem deutlichen<span> </span>Arillus<span> </span>(fleischige Samenhülle) umgeben.</p>
<p>Die<span> </span>Chromosomenzahl<span> </span>beträgt 2n = 20, 22 oder 24.</p>
<h2><span class="mw-headline" id="Verbreitung">Verbreitung</span></h2>
<p>Ursprünglich stammt die Juckbohne aus<span> </span>Ostindien<span> </span>mit<span> </span>Kaschmir<span> </span>und<span> </span>Sikkim, sowie Südchina,<span> </span>Myanmar<span> </span>und der Indochinesischen Halbinsel. Ob die Bestände auf den<span> </span>Philippinen<span> </span>und<span> </span>Sri Lanka<span> </span>natürlich oder eingeführt sind, ist unklar. Heute ist diese Art in den ganzen<span> </span>Tropen<span> </span>weit verbreitet.</p>
<h2><span class="mw-headline" id="Verwendung">Verwendung</span></h2>
<p>Die Juckbohne ist als Futterpflanze in den<span> </span>Tropen<span> </span>weit verbreitet. Dazu werden die ganzen Pflanzen<span> </span>siliert, als<span> </span>Heu<span> </span>getrocknet oder die Samen als<span> </span>Kraftfutter<span> </span>zugefüttert. Juckbohnensilage enthält 11 bis 23 %<span> </span>Rohprotein<span> </span>und 35 bis 40 %<span> </span>Rohfaser, die getrockneten Bohnen 20 bis 35 % Rohprotein und weniger als 5 % Rohfaser.</p>
<p>Ebenso findet sie als<span> </span>Heilpflanze<span> </span>Verwendung. Die<span> </span>Samen<span> </span>werden wegen ihres Gehalts an<span> </span>L-Dopa<span> </span>bei<span> </span>Parkinson-Patienten eingesetzt.<sup id="cite_ref-3" class="reference">[3]</sup><sup id="cite_ref-4" class="reference">[4]</sup><span> </span>Dazu werden die Samen auch industriell verarbeitet.</p>
<p>Als Nahrungsmittel können Juckbohnen geröstet als Kaffeeersatz dienen. Frische Triebe oder Bohnen können auch gekocht gegessen werden. Dazu müssen die Pflanzenteile aber mindestens 30 Minuten kochen und 48 Stunden vorher in Wasser eingeweicht werden, da sie sonst für den Menschen giftig sind. Auch für nicht<span> </span>wiederkäuende<span> </span>Tiere ist die Bohne unverarbeitet toxisch.</p>
<p>Bei den wilden Formen (alle Varietäten außer<span> </span><i>M. p.</i><span> </span>var.<span> </span><i>utilis</i>) kommt hinzu, dass die<span> </span>Pflanzenhaare<span> </span>Mucunain<span> </span>enthalten, das die Haut reizt und ein sehr unangenehmes Jucken verursacht. Aus diesem Grund werden sie unter anderem auch für kommerzielle<span> </span>Juckpulver<span> </span>verwendet.<sup id="cite_ref-5" class="reference">[5]</sup></p>
<p>In der<span> </span>ayurvedischen<span> </span>Heilkunde werden der Juckbohne<span> </span>aphrodisierende<span> </span>Wirkungen nachgesagt. Auch werden der Juckbohne halluzinogene Wirkungen nachgesagt, so dass Pflanzenteile gelegentlich<span> </span>Ayahuasca<span> </span>– einem rauscherzeugenden Trank, der<span> </span>DMT<span> </span>sowie einen<span> </span>Monoaminooxidase-Hemmer<span> </span>enthält – zugesetzt werden.<sup id="cite_ref-6" class="reference">[6]</sup></p>
<p>In einer Studie wurden 60 unfruchtbare Männer untersucht, die an psychologischem Stress litten. Sie nahmen während der Untersuchung die Juckbohne<span> </span><i>Mucuna pruriens</i><span> </span>ein und hatten ein spürbar geringeres Stressempfinden und mehr Spermien als davor. Durch die Einnahme kam es zu einer Stimulation des<span> </span>antioxidativen<span> </span>Abwehrsystems und zu einer besseren Stressbewältigung.<sup id="cite_ref-7" class="reference">[7]</sup></p>
<h2><span class="mw-headline" id="Toxikologie">Toxikologie</span></h2>
<p>Die Juckbohne ist giftig.<sup id="cite_ref-Roth2012_8-0" class="reference">[8]</sup></p>
<p>Hauptwirkstoffe:<span> </span>Gallussäure; ein<span> </span>Glucosid; die<span> </span>Alkaloide<span> </span>Mucunin,<span> </span>Mucunadin,<span> </span>Prurienin,<span> </span>Prurienidin,<span> </span>Nicotin, sowie 5 weitere Alkaloide.<sup id="cite_ref-Roth2012_8-1" class="reference">[8]</sup></p>
<p>Vergiftungserscheinungen:<span> </span>Prurienin<span> </span>bewirkt an Fröschen eine Verlangsamung der Herztätigkeit, Erweiterung der Blutgefäße, Blutdrucksenkung und eine Anregung der Darm-Peristaltik, wobei die Blutdrucksenkung über<span> </span>Histamin-Freisetzung zustande kommt (ebenso wirkt<span> </span>Prurienidin). Die Indol-Basen bewirken eine Spasmolyse der glatten Muskulatur; 5-Methoxy-N,N-dimethyltryptamin und die 5-Oxy-indol-3-alylamine rufen eine neuromuskuläre Blockierung hervor (ebenso 3-Alkylamin) und an Hunden eine schwere<span> </span>Atemdepression,<span> </span>Bronchospasmen<span> </span>und Blutdruckabfall; nach wiederholten Dosen tritt Gewöhnung ein.<sup id="cite_ref-Roth2012_8-2" class="reference">[8]</sup></p>
<p>Wirkungen auf die Haut: Die Haare bewirken sofort ein unerträgliches Jucken. Wenn man nicht kratzt, treten nach 5–10 Minuten<span> </span>Erytheme<span> </span>und kleine punktförmige<span> </span>Papeln<span> </span>von ödematösem Charakter, also wie<span> </span>Lipachen urtricatus<span> </span>oder<span> </span>Urticaria papulosa, auf. Meist wird aber dazwischen gekratzt; das<span> </span>Exanthem<span> </span>ist gewöhnlich lokalisiert; gelegentlich gibt es ausgebreitete Eruptionen bei den Arbeitern, die Zuckerrohrfelder bestellen.<sup id="cite_ref-Roth2012_8-3" class="reference">[8]</sup></p>
<p>Das aktive juckreizerzeugende Prinzip ist das proteolytische<span> </span>Enzym<span> </span>Mucunain.<sup id="cite_ref-Roth2012_8-4" class="reference">[8]</sup></p>
<h2><span class="mw-headline" id="Inhaltsstoffe">Inhaltsstoffe</span></h2>
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<div class="thumbinner"><img alt="Juckbohne Samen (Mucuna pruriens)" src="https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/0/0d/Stizo.png/220px-Stizo.png" decoding="async" width="220" height="86" class="thumbimage" srcset="//upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/0/0d/Stizo.png/330px-Stizo.png 1.5x, //upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/0d/Stizo.png 2x" data-file-width="429" data-file-height="167" title="Juckbohne Samen (Mucuna pruriens)" />
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Stizolobinin- und Stizolobinsäure</div>
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<p>In den Keimlingen der Pflanze konnten die nicht-proteinogenen Aminosäuren Stizolobinin- und Stizolobinsäure nachgewiesen werden, die nach dem mittlerweile veralteten wissenschaftlichen Namen der Pflanze (<i>Stizolobium hassjoo</i><span> </span>Piper & Tracy) benannt wurden.<sup id="cite_ref-Hattori1959_9-0" class="reference">[9]</sup><sup id="cite_ref-Senoh1964_10-0" class="reference">[10]</sup><sup id="cite_ref-Senoh1967_11-0" class="reference">[11]</sup></p>
<p>Diese beiden Verbindungen wurden bisher außer in Juckbohnenkeimlingen auch im<span> </span>Pantherpilz<span> </span>(<i>Amanita pantherina</i>) und anderen Pilzen der Gattungen<span> </span><i>Amanita</i><sup id="cite_ref-Chilton1976_12-0" class="reference">[12]</sup><sup id="cite_ref-Saito1978_13-0" class="reference">[13]</sup><span> </span>und<span> </span>Clitocybe<sup id="cite_ref-Yamano1992_14-0" class="reference">[14]</sup><span> </span>gefunden. Stizolobinsäure ist ein kompetitiver Antagonist am<span> </span>AMPA-Rezeptor.</p>
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VE 178 B (5 S)